Nervensystem: Die versteckte Ursache für innere Unruhe
- May Houthuijse
- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Fühlst du dich oft, als würdest du ständig auf dem Gaspedal stehen? Du bist innerlich unruhig, machst dir viele Sorgen und körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen sind zu deinem ständigen Begleiter geworden?
Die Ursache liegt meist nicht nur in deinen Gedanken, sondern in einem Alarmzustand deines Nervensystems. Wir tauchen heute in die Basics ein und schauen uns an, wie du dieses System besser verstehen und regulieren kannst.
Sympathikus & Parasympathikus: Dein internes Balance-Team
Dein autonomes Nervensystem – der "Autopilot" deines Körpers – ist in zwei Hauptteile unterteilt. Diese beiden agieren wie eine Wippe und sind dafür verantwortlich, deinen Körper entweder zu aktivieren oder zu entspannen.
Der Sympathikus: Dein innerer Gasgeber (Fight or Flight)
Der Sympathikus ist das Gaspedal deines Körpers und wird aktiv bei Stress, Gefahr oder hohem Leistungsdruck. Seine Aufgabe ist es, dich schnell handlungsfähig zu machen:
Funktion: Er bereitet dich auf Kampf oder Flucht vor.
Aktivierung: Herzfrequenz steigt, Blutdruck erhöht sich, die Verdauung wird gestoppt (deshalb Magen-Darm-Probleme bei Stress).
Die Herausforderung: In unserer modernen Welt ist der Sympathikus oft überaktiv – nicht wegen einer echten Gefahr, sondern wegen Überforderung, kreisender Gedanken oder dem ständigen Druck, auf dem "richtigen Weg" sein zu müssen.
Der Parasympathikus: Dein innerer Anker (Rest and Digest)
Der Parasympathikus ist die Bremse deines Körpers. Er ist für Ruhe, Regeneration und Verdauung zuständig. Er ist der Teil, der dich heilen und erholen lässt.
Funktion: Er sorgt für Erholung und Speicherung (Rest and Digest).
Aktivierung: Herzfrequenz sinkt, Muskulatur entspannt sich, das Gehirn findet Klarheit.
Die Lösung: Wenn du innere Unruhe oder Ängste spürst, ist es das Ziel, den Parasympathikus bewusst zu aktivieren, um das überhitzte System wieder herunterzufahren.
Die Rolle der Achtsamkeit bei der Regulation
Wenn du dich in Wandelphasen befindest und das Gefühl hast, dass du haderst oder dir Sorgen machst, ist dein Sympathikus oft im Alarmzustand.
Achtsamkeit lehrt dich, das erste Engegefühl in der Brust oder die inneren Sorgen zu erkennen, noch bevor der Sympathikus die volle Kontrolle übernimmt. Durch bewusste, tiefe Atemübungen oder eine Meditation aktivierst du gezielt deinen Parasympathikus. Du lernst, dem "Gaspedal" Sympathikus mit der "Bremse" Parasympathikus entgegenzuwirken – und findest so Schritt für Schritt deine innere Ruhe und Klarheit zurück.
Das ist eine ausgezeichnete Ergänzung! Eine kurze Übung macht den Blogpost sofort praktisch und ermöglicht den Leserinnen, die Wirkung der Achtsamkeit sofort zu erleben.
Ich füge einen Abschnitt mit einer einfachen Atem-Übung ein, die direkt auf die Regulierung des Parasympathikus abzielt:
Deine Sofort-Hilfe: Die 4-7-8-Atemübung
Wenn du innere Unruhe, Ängste oder das Gefühl hast, dass dein Sympathikus gerade übersteuert, kannst du deine Bremse (den Parasympathikus) bewusst aktivieren. Diese kurze Übung dauert nur eine Minute und funktioniert überall.
So geht's:
Setze dich aufrecht hin und schliesse sanft deine Augen.
Atme durch die Nase ein und zähle dabei langsam bis vier (4). Fülle dabei deinen Bauch mit Luft.
Halte den Atem an und zähle langsam bis sieben (7).
Atme durch den Mund vollständig aus und zähle langsam bis acht (8). Stell dir vor, du lässt dabei alle Anspannung los.
Wiederhole diesen Zyklus drei- bis viermal. Du wirst spüren, wie dein System langsamer wird und du sofort mehr Klarheit gewinnst.
Möchtest du weitere Selbstregulationstechniken kennenlernen und deine inneren Konflikte auflösen? Im BLOOM SPACE verbinde ich die Psychosoziale Beratung mit wissenschaftlich fundierten Techniken, um dir zu helfen, dein Nervensystem nachhaltig zu regulieren.
